Phytophthora infestans (Mont.) de Bary

  • Filed As

    Pythiaceae
    Phytophthora infestans (Mont.) de Bary

  • Collector(s)

    W. Krieger s.n., Aug. 1890 und 1894

  • Location

    Germany. Saxony. "Königstein und Nossen".

  • Identifiers

    NY Barcode: 1959031

    Occurrence ID: cae4482a-2ae4-4801-ae06-48221c54e94e

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38. Phytophthora infestans (Montagne) de Bary.
Syn. Botrytis infestans Mont, Mem. de £ Jnstitul 1845 p. 313. •— Peronospora
infestans CMp. in Rabh Herb. myc. ed. I. No. 1879. — De Bary, Joum. of
botany, New Series V. - Fischer, Bilze Deutschi. IV. p. 413. — Schtoter, I.p. 235.
Pilz der Zartoffelkrankheit.
Die Blätter bekommen im Sommer braune Flecken, welche zusammen-
schrumpfen und dürr werden. Am Rande dieser Flecken findet man auf
der Unterseite der Blätter, besonders bei feuchtem Wetter eine üppige, weisse
Schimmelbildung. Dieselbe rührt von den aus den Spaltöffnungen der
Blätter einzeln oder zu 2—5 hervortretenden Conidienträgern her. Dieselben
sind in feuchter Luft bis 1 mm hoch, unten unverzweigt, oben mit 1—5 auf-
recht abstehenden, meist unverzweigten Seitenzweigen versehen. Der Haupt-
ast und die Seitenzweige wachsen unbegrenzt weiter, wobei die endständigen
Conidien zur Seite geschoben werden. Die Äste bekommen unter der
Spitze blasige Auftreibungen, die der Zahl der abgeschnürten Conidien ent-
sprechen. Die kurz-gestielten Conidien sind citronenförmig, oder kugelig,
27—30 i« lang, 15—20 breit und haben eine dünne, glatte, farblose Mem-
bran. Die Conidien entwickeln im Wasser 6—-16 Schwärmsporen, oder sie
treiben, besonders in feuchter Luft, gleich einen Keimschlauch, der durch die
Oberhaut oder deren Spaltöffnungen in das Innere der Blätter eindringt und
dort zu einem Mycel auswächst, welches wieder Conidienträger erzeugen
kann. Das Kraut stirbt durch die Einwirkung des Pilzes ab und wird schwarz.
Bei trocknem Wetter wird es dürr, bei feuchtem verfault es unter Entwickelung
eines widerlichen Geruches. Auch in den Knollen findet sich der Pilz, und
durch das Auslegen solchen Saatgutes wird der Pilz wahrscheinlich aufs neue
in den Acker gebracht. Die Oosporen sind noch nicht bekannt. —Die
Kartoffelkrankheit ist seit 1845 in Europa bekannt; doch ist es wahrscheinlich,
dass sie schon vorher in unserem Erdteile vorhanden gewesen ist. Durch
kranke Knollen ist jedenfalls der Pilz aus Amerika, wo er schon früher be-
kannt war, bei uns eingeschleppt worden. — Zur Bekämpfung des Pilzes
wird das Bespritzen mit Bordelaiser Brühe empfohlen; auch ist nur gesundes
Saatgut auszulegen.
Auf Solanum tuberosum L. bei Königstein und Nossen.
Aug. 1890 und 1894.	leg*	W. Krieger.
01959031