Zygogonium insigne Brügger

  • Filed As

    Zygnemataceae
    Zygogonium insigne Brügger ( type )

  • Identifiers

    NY Barcode: 02335937

    Occurrence ID: cff86013-94a4-4118-9b15-d2679786fcdb

  • Exsiccatae

    Exsiccatae Number: 448

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Wartmann und Schenk, Schweizerische Kryptogamen.
448. Zygogonium insigne Brugg,
nov. spec.
Sterile Zellen tyiio—Vso^i sammt der mehrschichtigen, gelatinösen
Membran Vvs VsoM# djck, Vf—lVjnial so lang. Zelleninhalt gleichmässig
vertheilt. Die Copulation erfolgt gewöhnlich seitlich zwischen zwei be-
nachbarten Zellen desselben Fadens (wie bei Rhynchonema), seltener je-
doch auch leiterförmig zwischen zwei gegenüberliegenden Zellen zweier
benachbarten Fäden (wie bei Zygnema). — Die äussern Schichten der
sehr dicken, gelatinösen Membran können beim fortschreitenden Vege-
tationsprozesse sich ganz auflösen. — Reife Zygosporen noch unbekannt.
Yon den am nächsten stehenden Arten: Zygogonium lutescens und
anomalum (Ktzg. Tab. phycol. V. 15) und dem sehr ähnlichen Zygnema
Dillwynii Ktzg. (Tab. phycol. V. 17, Fig. III) ist unsere Pflanze aus-
ser durch Zellen-Länge und -Inhalt hauptsächlich durch die Art der Co-
pulation verschieden. Eben dadurch, sowie durch die ausserordentlich
verdickte Membran unterscheidet sie sich auch von Pleurocarpus mira-
bilis Al. Braun.
Zygogonium insigne erscheint uns unter den dickhäutigen Formen
dieser Gruppe als das vollkommene Analogon von Zygnema insigne
(Ktzg. Tab. phycol. V. 17, Fig. I) unter den dünnhäutigen, welches eben-
falls beide Arten der Copulation zeigt (De Bary Conjug. p. 78, Tab. VIII,
14—16), nur mit dem Unterschiede, dass dort die leiterförmige Copula-
tion noch als Norm, die seitliche nur als Ausnahme erscheint, während bei
unserer Pflanze diese Ausnahme bereits zur Regel geworden ist. Zyg.
insig. ist demnach eine höchst merkwürdige Algenform und jedenfalls
sehr geeignet, die nahe Verwandtschaft der Gattungen Pleurocarpus und
Rhynchonema mit den Formen von Mesocarpus, Zygogonium, Zygnema,
resp. Spirogyra recht augenscheinlich darzuthun. Ja, wenn wir die Be-
rechtigung jener beiden erstgenannten Gattungen anerkennen würden,
müssten wir konsequenterweise für unsere Pflanze eine neue Gattung
schaffen, welche sich von Pleurocarpus und Zygogonium durch die Spo-
renbildung (in einer der copulirten Doppelzellen), von Rhynchonema
durch die gleichmässige Anordnung des grünen Zellinhalts unterscheiden
würde. Das Vorkommen beider Copulationsformen an einem und dem-
selben Faden bewog uns jedoch, auf dieses Moment kein allzu grosses Ge-
wicht zu legen, sondern mehr den Habitus und das allgemeine Verhalten
unserer Pflanze in’s Auge zu fassen, worin sie mit den Zygogonium-Ar-
ten, namentlich Z. anomalum am besten übereinkömmt.
Beigemengt findet sich Zygnema stellinum mit Vgo— dicken
Fäden und 2—3mal so langen Gliedern.
Zürich. Zwischen Garex-Rasen im Torfmoor am nördlichen Ufer
des Katzensees. 25. Mai 4864.
1864»	Dr. Chr. Brüggcr von tnrwalden.
NEW YORK BOTANICAL GARDEN
02335937